Kein anderes Genre hat die japansische Kunst und wiederum den Blick aus dem Ausland auf Japan so stark beeinflusst wie das ukiyo-e, ein Begriff, der übersetzt soviel wie "Bilder der fließenden Welt" bedeutet. Diese Gemälde und insbesondere Holzschnitte stellen detailliert Szenen aus dem Leben in Japan dar, von Geishas und Sumo-Ringern in der Stadt bis hin zu Bildern vom Lande oder von der Küste. Der Stil fällt mit der zunehmenden Urbanisierung von Edo (heute Tokio) unter der Herrschaft der Tokugawa-Shogune zusammen.
Katsushika Hokusai (* vermutlich am 31. Oktober 1760 in Warigesui, heute: Sumida, Tokio; † 10. Mai 1849 in Henjōin) ist durch sein Gesamtwerk, aber insbesondere durch vllt. das bekannteste und meißtverbreitete japanische Kunstwerk aller Zeiten, die Große Welle vor Kanagawa, der prominenteste Vertreter der ukiyo-e Kunst. Hier eines seiner zahlreichen Meisterwerke aus einer anderen Serie von ihm: A Tour of Waterfalls in Various Provinces (Shokoku taki meguri). In langer Handarbeit werden die einzelnen Holzplatten zum Druck geschnitzt, eine für jede Farbschicht des fertigen Bildes. Eine Kunst für die Massen, die auch ganz Europa im 19. Jh. und beginnenden 20. Jh. begeisterte (Van Gogh war z.B. ein riesiger “Japonisme” Anhänger).